Tarot online
Beobachtungen einer Tarotkartenlegerin der Generation Y
Meine Präsentation zum Thema „Spiritualität im Smartphone Zeitalter“ ist im Rahmen des 14. Tarot-Sonntages in Hamburg entstanden. Diesen Vortrag hier komplett auszuführen, würde wohl den Rahmen sprengen.
Dennoch möchte ich dir gerne die Möglichkeit geben, dieses Thema mit mir zu vertiefen. Dieser Artikel ist also der Auftakt zu einem Dreiteiler.
Wer ich bin?
Mein Name ist Melinda Cange. Online findest du mich unter dem Namen Mademoiselle Tarot oder eben hier auf www.melindacange.com.
Als ehemalige Schulungsverantwortliche bei Christian Dior in Zürich, habe ich mich im letzten Jahr dazu entschieden zu „downshiften” >>>
Das heisst, nun etwas zu tun, was für mich authentischer ist. Etwas, was mich und andere wirklich von Herzen bewegt.
Seit Oktober 2016 bin ich also selbständig mit meinen Spirit Coaching– und Online Business-Angeboten. Dabei begleite ich Frauen in der Selbstfindungsphase, unterstütze in Lebensfragen und gebe Tipps zu einem wesensgetreuen Auftreten.
Eines meiner Coaching-Werkzeuge ist das Tarot.
Ich komme aus Gerd Bodhi Ziegler’s Schule, wobei ich das Glück hatte, schon als Kind seine Bücher in meiner Mamas Regalen gefunden zu haben. Auch sie hat mir durch ihre Praxis einen Alltag mit dem Tarot vorgelebt.
Nach jahrelangem, autodidaktischen Lernen und Üben, bin ich nun selbst in der Tarotberatung tätig. Meine Art zu Arbeiten erfolgt allerdings hauptsächlich online.
Weshalb ich nun meine Erfahrungen und Beobachtungen zur digitalen Spiritualität mit dir teilen möchte.
Achtung: dieser Blogpost ist für Anbieter geschrieben.
Wie sich Menschen online bewegen
Wofür nutzen wir heute unsere Smartphones?
Mal ehrlich. Das Smartphone ist schon eine tolle Erfindung. Wir kommunizieren in einer solchen Vielfalt mit ihm, dass es vielen von uns wirklich schwerfällt, es auch nur einen einzigen Tag zu Hause zu lassen.
Es ist für viele Menschen eine Art verlängerter Arm, ein Teil der eigenen Identität und sogar ein Stück weit eigenes Gehirn.
1. Wir nutzen es für diverse Unterhaltungszwecke: wir telefonieren damit, zücken es in unseren Kaffeepausen zum whatsappen, schauen Fernsehen oder Youtube auf ihm und hören uns Hörbücher und Podcasts an.
Haben wir eine/n Partner/in oder ein WG-Mitglied, ist es inzwischen auch total normal, dass wir zwar gemeinsam nebeneinandersitzen, aber jeder für sich sein eigenes Unterhaltungsprogramm verfolgt.
Hier kommt auch schon das erste Paradox.
Je kleiner der Bildschirm, desto persönlicher wird unser Bezug zum Inhalt. Wir erleben das Angeschaute aufgrund des kleinen Screens ganz für uns alleine. Umso grösser wird auch unser Bedürfnis den erlebten Inhalt wenigstens über die Sozialen Medien mit anderen zu teilen. Sharing is caring.
2. Viele von uns nutzen das Smartphone auch auf der Arbeit. Wir notieren uns Termine im dafür vorgesehen Kalender, prüfen unsere Emails, halten sogar ganze Video-Konferenzen wenn nötig und sind selbstverständlich 24/7 erreichbar.
3. Weiterhin nutzen wir unsere Smartphones im privaten Bereich. Wir halten Bilder fest, um unseren Sonntagsausflug zu dokumentieren, wir schiessen Schnappschüsse auf Partys und teilen unser Leben – oft auch in Form von retuschierten Selfies – fest.
4. Ausserdem nutzen wir es, um Informationen zu finden. Sämtliche Art an Informationen. Seien es die Öffnungszeiten des Museums oder um den schnellsten Weg zum Bahnhof zu finden. Dafür gibt’s zum Glück das integrierte GPS. Wir nutzen Apps, die uns unseren Aktienkurs verraten oder aber den nächsten Eisprung vorhersagen.
Wir vergleichen Preise, buchen unseren Urlaub, kaufen Kleidung und…sogar unsere Bücher online. Ganze Fortbildungen und Kurse werden heute nicht nur digital, sondern eben fürs Smartphone adaptiert angeboten. So auch mein online Tarotkurs >>>
Natürlich holen wir uns ergänzend auch Tipps vom Umfeld und von Fachleuten ein. Dennoch: vieles läuft heutzutage einfach online ab.
Und bei den wirklich grossen Fragen?
Da wenden wir uns an Vertrauenspersonen. An unsere Familie, an unsere Freunde und an die uns bekannten Anlaufstellen.
Und was tun wir noch? Wir suchen selbstverständlich auch online nach Antworten. Auf Suchmaschinen wie
- Google,
- Youtube oder
- Pinterest.
Das heisst logischerweise: Anbieter müssen da sein, wo die Leute suchen! Auch du in deiner (spirituellen) Tätigkeit solltest also online an diesen Orten präsent sein.
Aber Achtung! Wie ich es vorhin bereits erläutert habe: nicht jeder, der sich online aufhält, sucht gezielt nach etwas.
Viele „surfen“ erst einmal.
Was das genau bedeutet? Wir lassen uns so zu sagen von Insel zu Insel treiben. Von einem Facebook-Post zum nächsten, von einem Instagram-Video zu einem darin vorgestellten Podcast, zu einem dazu ergänzenden Blog-Artikel, der wiederum ein tolles Produkt oder wertvolles Know-How beschreibt. Die Kette ist endlos.
Eines ist allerdings klar: egal wie wichtig oder ernsthaft das Thema, wir wollen bei dem ganzen Prozess von einem Türöffner zum nächsten gelenkt werden und dabei auf Entdeckungstour gehen dürfen.
Wie Esoterik digital auftritt
Viele spirituell Tätige tun sich online etwas schwer. Auch beobachte ich, dass ein Grundverständnis zum oben beschriebenen online Verhalten oft schlichtweg fehlt.
Was wiederum zur Folge hat, dass ihr eigenes online Angebot für User unauffindbar ist. Eben weil es sich auf eine einzige Website begrenzt, die völlig isoliert irgendwo im Web steht.
Wie ein einsamer Stern, ganz ohne Sonnensystem, also dazugehörige Soziale Medien. Ohne umkreisende Planeten oder weiterführende Milchstrasse.
Dazu kommt, dass der online Auftritt Sinnsuchende oft nicht zeitgemäss abholt. Das perfekte Klischee zeigt eine statische 90er-Jahre-Website mit blinkenden Buttons, schwerer Lesbarkeit und veralteter Technologie.
So oberflächlich es erscheinen mag: aber von allen Sinnen, nutzen wir eben die Augen am allermeisten und legen durchaus Wert auf ein modernes Look & Feel, das angenehm animiert ist.
Zudem, leben wir in einer schnelllebigen Informations-Gesellschaft. Online möchten wir zunächst unterhaltend an eine Thematik heranführt und über leicht verständliche Türöffner immer tiefer in eine Materie eintauchen.
Erst wenn wir Vertrauen in dich als Anbieter bzw. dein Angebot aufbauen, sind wir bereit etwas zu kaufen. Und Vertrauen wächst mit der Zeit. Dafür benötigt es also Kontinuität deinerseits als Anbieter. Und das erklärt hoffentlich auch, weshalb es nicht funktioniert einfach mal ein Angebot anzupreisen.
Um einige Paradebeispiele der spirituellen online Szene zu nennen, möchte ich gerne auf
- Gabby Bernstein hinweisen, die trotz aller Spiritualität einen urbanen Lifestyle verkörpert und ihren Kunden auf Augenhöhe, freundschaftlich und innovativ begegnet.
- Denke auch an Deepak Chopra, der als charismatischer Gesundheits-Experte mit seiner bescheidenen Art in der online Welt grossen Erfolg hat.
Egal, ob du dich nun eher mit einem Hippy Healthter oder einem Tarot-Guru identifizierst: Es gibt auch für dich einen authentischen Weg, dich online zu präsentieren.
- Nehmen wir zum Beispiel Mooji, der ohne viel Tamtam, aber mit sehr viel Klarheit tausende von Menschen erreicht. Wie? Zum Beispiel in dem er seine Satsang auf Facebook und Youtube live streamt.
Mir ist natürlich klar, dass hinter solchen Grössen ein ganzes Kommunikations-Team steht. Dennoch, kannst du dich von ihrem online Auftritt inspirieren lassen.
Welcher online Auftritt inspiriert dich?
Schreibe mir gerne in der Kommentarfunktion, was genau dir daran so gut gefällt.
Bietest du selbst etwas online an? Dann schreibe mir,
- welche Hürden du kennenlernst,
- welche Learnings du persönlich für dich gewonnen hast und
- warum du dich für deinen online Auftritt entschieden hast.
Fortsetzung folgt…
Hier findest du eine Fortsetzung zu den beiden Themen:
- Wie sich der Generationenunterschied online zeigt >>>
- Welches Potential die virtuelle Welt für die Spiritualität birgt.
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit,
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